Mitgebrachte Erfahrungen, Teil 1: Wetterdienste.

Ist man eingeweht oder eingewettert, erfreuen sich verschiedene Wetterdienste großer Beliebtheit. Ich habe in den vergangenen Wochen viele von ihnen beobachtet. Hier mal mein persönlicher Eindruck:

dmi.dk (der dänische Dienst) – Die “Farvandsudsigter” sind ziemlich gut. In den vergangenen Tagen immer sehr nah dran. Es wird Wind, Strömung und Wellen angezeigt. Sogar nach Uhrzeit im Stundentakt.

smhi.se (der schwedische Dienst) – Sehr gute Vorhersagen. Und über die Satellitenbilder kann man sich selbst ein Bild von der Lage machen (vorausgesetzt, man findet durch die ganzen Keile, Hochs, Ausläufer etc überhaupt durch)

yr.no (der norwegische Dienst) – mein persönlicher Sieger. Vor allem die kostenlose App ist gut. Und die Vorhersagen bisher immer die genauesten. Sagen übrigens irgendwie alle, mit denen man spricht. In irgendeinem Hafen habe ich diesen Tipp bekommen und bin dafür sehr dankbar. Man sollte immer ein bis zwei m/s dazu geben.

windfinder.com  Übersichtliche App. Vor allem auf dem Smartphone. Sagt Windstärke und auch Wellenhöhen voraus.

dwd.de (der deutsche Wetterdienst) – Ach ja, der DWD. Die Website ist für gelangweilte Festlieger ein Genuss. Denn man braucht erstmal einige Klicks, um herauszufinden, wo das Seewetter angezeigt wird. Erinnert mich an früher – diese kniffeligen Aufgaben bei “Lara Croft”.Man klickt auf der Startseite oben in der Leiste auf “spezielle Nutzer” – einem der 17 Menüpunkte. Dann links auf “Schiffahrt”, dann auf “Seewetter aktuell”, dann hat man 5 Auswahlpunkte und klickt auf “aktuelle Seewetterberichte und Vorhersagen für Nord und Ostsee.” Dann nur noch ein mal auf “Seewetterbericht” klicken und schon bekommt man ihn. Fertig. Kann man bei fast allen anderen Diensten nach Städten suchen, findet man hier Gebiete: Fischer, Dogger, Utsira etc. Und es werden Hoch- und Tiefdruckgebiete mit Hektopascalzahlen vorneweg aufgelistet. Das ist irgendwie seemännischer. Mein Eindruck: Wind wird vorhergesagt, Richtung und Stärke gern falsch. Vielleicht liegt es an dem knappen Jahresbudget von fast 300 Millionen Euro (drei-null-null-null-null-null-null-null-null €). Ich weiss es nicht. Ab und zu, wenn alle schlechtes Wetter und viel Wind voraussagen, dann schaue ich da auch mal rein. Abwechslung ist nicht das Schlechteste. Letztes Jahr, als wir im Kattegat hingen, sagte mir mal ein anderer Segler: “Es wäre gut, wenn die ab und zu mal aus dem Fenster schauen würden und gucken, wie das Wetter wirklich ist.”

6 Gedanken zu “Mitgebrachte Erfahrungen, Teil 1: Wetterdienste.

  1. Hallo, Du machst mir ja Hoffnung. Was ist, wenn man ohne Internet auskommen muss?
    In Haesnaes sagte mir der Hafenmeister, ich soll es wie die Fischer machen, zum Himmel schauen…….

    Guido

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  2. Du solltest den DWD einfach intuitiver nutzen: “Wetter+Warnungen” -> “Seewetter” -> “Seewetter aktuell”.

    Dann gibt es allerdings weniger zum aufregen…

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    • Bei “Seewetter aktuell” bist Du aber noch nicht am Ziel… Dann muss man auf “Seewetter Nord und Ostsee – mehr…” (dieses mal nicht in der Leiste, sondern rechts unten auf “mehr”) und danach dann auf Seewetterbericht. Unter Intuitiv stelle ich mir was anderes vor.

      Ausserdem: ich rege mich gar nicht auf, warum auch? Gibt ja sehr schöne Alternativen. Aufregen ist nicht meine Stärke.

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  3. Ich finde den Windfinder sehr prima, auch wenn er tendenziell immer etwas zu wenig Wind vorhersagt und oft 3-4 Stunden zu spät prognostiziert. Es lohnt jeweils ein Vergleich mit Windguru.

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