Schreie um 5 Uhr morgens!

Gestern ist der Sommer gekommen. Nach erbärmlichen Regentagen strahlt der Himmel und ich auch. Ich hoffe, es bleibt jetzt erst mal ein paar Monate so schön. War ja jetzt auch mal gut mit Kälte und Nässe, oder?

Mit DIGGER einhand anzulegen, ist meist schwierig genug. Viele Boxen sind so lang, dass man nach dem Belegen der Heckleinen noch ‘ne halbe Stunde weiter fahren muss, um vorne anzukommen. Das ist vor allem bei Seitenwind oftmals ganz putzig.

Noch schwieriger wird es, wenn man während des Anlegemanövers von einer völlig cholerischen Möwe angeschrien und attackiert wird. Ich wusste gestern gar nicht, warum die so durchdreht. Nachdem ich die Luvleine über den Dalben gefriemelt hatte und mich ganz dem Leepfosten hingeben wollte, kam die Aufklärung: die Olle von Herrn Möwe fand es eine gute Idee, ihr Nest auf dem Dalben zu bauen. Da ich diese Vollpfosten nicht stören wollte, habe ich es unter massiven Luftangriffen bei einer Leine gelassen und mich an der Sorgleine festgeömmelt. Beim anschliessenden Anlege-O-Saft wurde geschrien und gewettert und Herr Möwe flog weiter dicht über meinen Kopf hinweg. Nachdem ich dann meine Arme als Flugabwehrsystem benutzte (während ich rüber nachdachte, zu verholen), hat er dann aufgegeben. Letzter Stand gestern Abend: man hat sich arrangiert und kreischt nur mal kurz, wenn ich im Cockpit stehe. Daher beschloss ich nach Rücksprache mit Polly, hier in der Box zu bleiben. Es sah nach guter Nachbarschaft aus. Sah.

In der Früh kam dann die Rache. 5 Uhr. Man kennt dieses Möwengeschrei ja, aber das heute morgen hatte eine ganz neue Qualität. Ich bin glaube ich noch niemals so angeschrien worden. Da der Psychokrieg (den die Zwei eindeutig gewonnen haben) ziemlich lange ging, bin ich jetzt knackwach und hab um 6 Uhr schon die zweite Tasse Kaffee drin. Und wenn ich nicht so ein Tierfreund und Liebhaber von Möwen wäre, würde ich jetzt meine Wasserpistole laden. Oder eine Drohne einsetzen. Mach ich aber nicht.

Ansonsten waren die letzten Tage entspannt. Kurze Segelschläge, viele Regenstunden unter Deck verbracht, auf dem Land eingekauft, gelesen, Polly bespaßt, fotografiert, geschrieben.

Anbei noch ein paar Fotos der letzten Tage ohne WLAN.

 

 

3 Gedanken zu “Schreie um 5 Uhr morgens!

  1. Das mit den Möwen kenne ich auch.
    Zum Vatertag waren wir Campen auf Fehmarn.
    Die drecks viecher haben unsere Proviant geplündert und uns mit Kater zusammen geschrien.

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  2. Ich hab’ das Mövengeschrei als Klingelton. Sehr schön. Nur nervig wenn man am Strand spazieren geht oder segelt. Ständig geht das Handy …

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  3. schöne bilder, cooler polly und das Wetter sollte jetzt auch passen zum segeln. nur diese möven, hatten wir die letzten tage auch auf bzw. an der schlei, aber irgendwie gehören die auch dazu.

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