Es geistern ja viele Meinungen und Geschichten rund um die dänische Hundegesetz-Nouvelle aus dem Jahre 2010 herum. Viele Urlauber haben ihre Ferienhäuser storniert und empört ihrem vormals liebsten Urlaubsland den Rücken gekehrt. Aus Angst, ihre Hunde würden von der Polizei eingeschläfert werden.
Auch in Zeitungsberichten kommen immer wieder empörte Hundehalter zu Wort, die sich über die Gesetzgebung aufregen. Eines fehlt da aber irgendwie: Selbstreflexion. Auch Hundehalter haben Verantwortung. Ihren Hunden, sich selbst und anderen gegenüber.
Ich würde mir wünschen, dass viele Hundehalter ihre Energie weniger in Empörung, sondern mehr in die Erziehung stecken würden. Es gibt einfach zu viele Hunde, die gar nicht oder nur schlecht gehorchen. Man muss als Halter immer davon ausgehen, dass die wildfremden Menschen, auf die sein Hund da gerade zu läuft, nicht wissen, ob der Hund lieb oder manchmal auch nicht lieb ist. Manche Menschen haben einfach Angst vor Hunden. Das kann man ihnen auch nicht vorwerfen. Wenn der Hund sich auch nur freut, dass da gerade jemand auf den Steg kommt und er bellend hinläuft: dran denken, dass die meisten gar nicht wissen, was der Hund von ihnen will. Man sollte darauf Rücksicht nehmen. Mir ist es auch schon passiert, dass Polly oder auch frühere Hunde manchmal auf Menschen zulaufen, weil sie sie verwechseln. Mir ist das unglaublich unangenehm. Und ein simples “Entschuldigung” hilft dann oft. Macht’s aber nicht besser. Ich arbeite dann an der Erziehung. Und wenn ich das nicht in den Griff bekommen würde, müsste Polly halt an der Leine bleiben. Auch wenn sie klein ist (und ich hatte schon sehr große Hunde).
Ich hatte gerade vor ein paar Wochen den Fall. War mit Polly draussen und nahm einen anderen Hund mit. Da kam ein Jogger vorbei. Der Hund schoss auf ihn los und sprang an ihm hoch. Polly blieb bei Fuß. Hab Polly ins Platz geschickt, bin dem Hund hinterher und hab ihn gepackt. Und mich entschuldigt. Der Mann hatte richtige Angst. Auf den Hinweis von mir zur Halterin, sie müssten da dringend was dran machen, kam nur ein Achselzucken: “das macht der sonst nie..” Ich könnte bei so was kotzen. Denn er macht es immer wieder, wie man hört. “Das macht der sonst nie” kann man aich mit “mir doch egal” gleichsetzen. Wundert einen da, dass solche Gesetze erlassen werden? So schrecklich sie auch sein mögen?
Es gibt zu viele Hundehalter, die die Haufen ihres besten Freundes einfach liegen lassen, am Strand, auf der Strasse, dem Bürgersteig und letztes Jahr fand ich sogar mal einen Haufen auf dem Steg. In Dänemark – und kaum irgendwo so weit verbreitet wie dort – findet man überall Tütenspender. Benutzen ist einfach mal gut. Denn jeder Tritt in einen Haufen trifft auch immer jeden Hundehalter. Und auch jeder Hund, der nicht gehorcht und anderen Menschen Angst macht, fällt auf jeden Hundebesitzer zurück.
Ist wahrscheinlich nun schon zu spät, denn das unsägliche Gesetz, welches schrecklicher Weise seit 2010 schon 1400 Hunden das Leben gekostet haben soll, gilt. Aber ich würde mir besser erzogene Hunde wünschen, und besser erzogene Halter. Dann würden solche abscheulichen Regelungen wie in DK gar nicht erst entstehen.
Ich bin absolut deiner Meinung! Ich habe selbst große Hunde gehabt (Hovawarte) und bin mit ihnen stets zur Begleithundausbildung (mit Prüfung) gewesen. Mir sind Hunde, die nicht gehorchen und Hundehalter, die ihren Hund nicht erzogen haben, schlichtweg ein Gräuel…
Dem kann ich nur zustimmen und zufügen:
Umsonst gibt es nicht so viele Hundeprofi sendungen .
Klingt vielleicht stereotyp, aber Leute, die Hunde nicht erziehen (können), können es auch nicht mit Kindern. OK, Kinder kacken meist nicht auf den Steg, dafür sind sie aber manchmal kackfrech.
PS: Habe Hund und Kinder (und beide lieb).