VA18 DIGGER Edition – Umfrage.

Da ich so viele Mails mit Fragen zum Umbau von DIGGER bekomme, scheint es großes Interesse an kleinen, bewohnbaren und bezahlbaren Booten zu geben. Ich mach dazu mal hier ne Umfrage:

Angenommen, es würde eine Varianta 18 DIGGER Edition geben. Wäre das was? Die Möglichkeiten wären übrigens vorhanden, sowas mal zu realisieren.

Wasser marsch!

Heute Abend wird gefeiert. Am besten, ich bestelle ein paar Bierbuden und vielleicht Andrè Heller, der uns ein großartiges Feuerwerk inszenieren wird. Es steht eines der schönsten Ereignisse bevor. Der Juli geht. Morgen ist dieser kleine miese Verlierer Geschichte.

Heute packt er nochmal richtig einen aus. Seit heute Morgen um 4 Uhr prasselt es unaufhörlich. Regentropfen in der Größe von Segelsäcken. Gestern morgen hat er noch wenigstens bis 9 Uhr so getan, als sei Sommer. So  mit Vogelgezwitscher, Wärme und Sonne. Die ganze Nacht war es Sternenklar. Um 9 schickte er dann eine schwarze Front rüber, gefolgt von einer steifen und kalten Brise. Heute kam die Front schon früh, mit Schauerböen. Der Juli tobt sich aus. Alle Achtung.

Wer mir wirklich leid tut, sind die vielen Familien mit kleinen Kindern, die derzeit unterwegs sind. Für die ist das alles kein Spaß.

Was machen wir eigentlich an Regentagen? Wir liegen viel. Und sitzen viel. Das wird man auch von größeren Booten kennen. Unsere kümmerliche Bordbibliothek ist aufgebraucht. Die in einem Antiquariat gekauften deutschen Bücher von Helmut Schmidt “Menschen und Mächte” sowie “Begegnungen” – beides schon etwas ältere Werke – habe ich angefangen. Und wieder aufgehört. Ich verehre Helmut Schmidt, aber für verregnete Sommertage ist das dann doch etwas zu schwere Kost. Wir haben unsere Macs mit, und Internet. Die machen einen großen Anteil an Zeitvertreib aus. Olympiade läuft auch, die kann man über zattoo.com via Internet im deutschen TV verfolgen. Polly – die gern fern sieht, liebt übrigens Dressurrreiten. Wir können dann leider nicht gucken.

Auf dem iPad hab ich ein paar Spiele. Durch die vielen Regentage bin “ich” bei einem Fussballspiel, bei dem man eine Karriere als Profi anstrebt bereits ein Superstar – habe mehrfach Champions League gewonnen, war bei den Bayern, Barcelona, Madrid und werde im Moment mit St. Pauli Deutscher Rekordmeister. Die Medien überschlagen sich, ich besitze alle Statussysmbole und jeder Verein der Welt will mich kaufen. Ich werde aber bei St. Pauli bleiben und mal sehen, wie oft ich mit denen das Triple holen kann.

Ansonsten ist das Warten auf kurze Regenpause eine sehr beliebte Sache. Polly muss ja raus und das macht man besser nicht, wenn es richtig schüttet. Denn zum einen mag Polly dann nicht gehen, und zum anderen ist ein nasser Hund im Boot nicht das, was man haben will. Auch auf die eigenen Toilettengänge zum Hafenklo sowie Lebensmittel einkaufen und so weiter wird an Bord von DIGGER gelauert, als wären wir Jäger auf dem Hochsitz. Und meine Gitarre vermisse ich. Dafür muss ich mir was einfallen lassen. Irgend eine muss mit an Bord.

Abwechslung bieten auch oft so kleine besondere Vorkommnisse. Ich zum Beispiel habe letzte Nacht meine Wildlederturnschuhe draussen stehen gelassen. Ärgerlich, denn wie bekomme ich die jemals wieder trocken? Dinge im Regen draussen zu lassen ist eh immer sehr beliebt. Ich vergesse da oft was. Am schönsten finde ich die Weinkoffer aus Pappe. Wenn die Nachts durchgeregnet wurden, fallen sie auseinander und man hat so komischen Plastikbeutel rumliegen. Bestenfalls durchsichtig.

Den Rest des Tages hat man Zeit und überlegt, wie man diese Zeit nutzt. Manchmal überlegt man so lange, bis die Zeit abgelaufen ist.

Und dann ist es auch schon Abends. Und man hofft auf einen nächsten Tag mit sommerlichem Wetter.

Leider gab es das im Juli bis auf 5 Tage nicht. Und deshalb habe ich für heute ein ganz spezielles Programm auf dem Zettel: ich warte auf den August. Der sollte morgen eigentlich kommen. Hoffentlich ist er nett.

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Schiffsnamen.

Schiffsnamen betrachten ist eine lustige Sache. Unterhalb Middelfart steigt die Carpe Diem  Dichte rapide an.

Deshalb möchte ich meinen allerliebsten Schiffnamen vorstellen, der mir jemals begegnet ist. Hier in Dänemark. An einem Dänischen Schiff. Ursprungsname handübermalt, neuer Name darunter.

Kristine III

Katrin I

DIGGER Teil 3 – Verbesserungen und Reparaturen.

Merkt man eigentlich, dass ich von der Varianta ziemlich begeistert bin? Ja? Gut, dann auch mal ein paar Wehrmutstropfen. Eine Liste, was ich verbessern möchte, gibts nämlich auch.

1. Änderungen an der Grundausstattung.

Ich wünsche mir einen Ankerkasten.

Zum einen für den eigentlichen Zweck, den Anker. Ich habe einen 7 KG Faltanker mit 10m Kette und das Teil während der Fahrt nach vorne zu schleppen, ist anstrengend, umständlich und schwierig auf einem krängenden Boot mit schmalem Laufdeck. Ich habe den Anker vorn im Vorschiff liegen, um das Gewicht dem Heck zu ersparen. Die Tasche aber durch die Luke zu hieven, ist fast unmöglich.

Der andere Grund: ich hätte die Vorleinen auch gern auf dem Vorschiff. Auch schnell Griffbereit eine lange Leine.

Es gibt bereits schon eine Idee, wie man das machen könnte. Ich werde sie sicher verfolgen.

Ein Königreich für eine Rollgenua.

DIGGER segelt wie ne 1. Aber manchmal hätte ich etwas mehr Druck im Vorsegel. Die Fock ist mit 7qm sehr klein, und bei schwachen raumen Winden könnte etwas mehr Tuch am Vorstag nicht schaden. Mal sehen ob da was geht.

Ein abnehmbarer Traveller.

Wer je mit einem Traveller gesegelt ist, der kennt die Trimmqualitäten. Ein Traveller ist eine Waffe. Ich hab ihn mir schon ein paar Mal gewünscht.

Winschen.

Was ich auf jeden Fall nachrüsten werde, sind zwei selbstholende Winschen auf dem Dach. Ausreffen zum Beispiel braucht unglaublich viel Kraft und es dauert auch dadurch etwas. Dazu kann ich die Winschen bei etwas mehr Wind gut gebrauchen, um die Fock dichter anzuknallen und vor allem die Fockschot auch ohne Aufwand fieren zu können. In den Curryklemmen ist das manchmal ein wahnsinniger Kraftaufwand, wenn man bei – wie wir das schon oft hatten – 5-6 Windstärken hoch am Wind fährt und das Vorsegel ganz dicht ist.

Ein Baumzelt.

Das kommt auf jeden Fall an Bord. Denn nasses Ölzeug zum Beispiel kann man nicht trocknen, wenn es draussen regnet. Und wann ist Ölzeug oft nass? Richtig, wenn es draussen regnet. Ausserdem erweitert sich der geschützte Lebensraum ein wenig und man muss bei Regen von achtern nicht immer den Niedergang verrammeln.

 

2. Änderungen an den bereits installierten Neuerungen.

Das zusätzliche Schott vorn würde ich das nächste Mal eher weglassen – statt dessen den bereits genannten Ankerkasten einbauen und den zusätzlichen Stauraum besser unter den Duchten neben dem Niedergang schaffen. Ralf Peine hat auch schon gesagt, dass man da easy eine kleine ausziehbare Pantry einbauen könnte. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man so lange mit dem Boot unterwegs ist.

Für das Gate am Mast, die der Aufnahme der Kederleiste des Großsegels wegen der Mastrutscher gewichen ist, muss ich mir was anderes einfallen lassen. Die Rutscher verhaken sich beim Segel setzen häufig und dann muss ich entweder am Achterliek ziehen (was beim killen nicht so einfach ist) oder nach vorn an den Mast. Das ist nicht optimal.

Die Kühlbox in der Backkiste ist über einen 12V Adapter angeschlossen. Ich werde da eine normale 12V Zigarettenanzünderbuchse einbauen, weil der Adapter wackelt und die Kühlbox deshalb oft ungewollt abgeklemmt ist.

3. Was repariert werden muss.

Der Landstromanschluss von Ratio ist sehr hochwertig und eine Top Lösung, sehr edel. Leider hat jemand die Schrauben an der Strombuchse überdreht, als er das Kabel angebaut hat. Was zur Folge hatte, dass das Teil nach kurzer Zeit bereits beim Abziehen in seine Einzelteile flog. Schön, wenn man so Kabel in der Hand hat. Ich habe es mit größeren 4A Schrauben erstmal gefixt und es hält, wird aber keine Dauerlösung sein. Ärgerlich, aber ich tausche es einfach aus und ärgere mich einfach nicht drüber.

Das Deckseal am Mast (das einzige, welches ich nicht selbst angebaut habe), ist undicht. Wie man das hinbekommt, weiss ich nicht. Aber es hat bereits bei der ersten Welle, die übers Deck kam, stetig reingetropft. Diese Teile kann man eigentlich nicht undicht anbringen. Ich habe es mit sehr viel Silikon gedichtet. Ist auch nicht von Dauer. Ich werd’s im Winterlager mal umbauen.

An Steuerbord ist auf dem Rand des Vorschiffs an 2 Stellen das Gelcoat abgeplatzt. Das ist denke ich passiert, als wir in Hals bei 8 Windstärken recht ungeschützt lagen und die Vorleinen sehr viel Druck nach unten ausgeübt haben. Es war ein flacher Schwimmsteg und so kam da ordentlich Druck drauf.

Übliche kleine Macken und Kitschen müssen ausgebessert werden.

Einige Schrauben rosten. Zum Beispiel nahezu alle der Motorhalterung. Ich verstehe nicht, warum auf Booten keine Seewasserfesten Schrauben verwendet werden. Die Unterlegscheiben der Halterung können nicht mal V2A gewesen sein, denn die gammelten schon nach 2 Wochen durch Regen komplett weg.

Der Tank ist an der Schwimmeranzeige undicht. Der Schwimmer funktionierte an dem externen Tank niemals und bei Welle und beim Tanken tritt oben Benzin aus. Ich habe das erstmal provisorisch mit Gaffertape abgedichtet, aber das ist keine Dauerlösung.

Die Vorschiffluke ist schief. Und sie verzieht sich irgendwie. Jedenfalls kann man sie manchmal an einer Seite nicht verriegeln, weil der Schwenkriegel nicht mehr greift. Das bau ich mal aus und schau mir das an.

Riggtrimm. Da ist glaube ich irgendwas nicht richtig. Denn es gibt bei jedem Schiff Schokoladenseiten, aber 10-15 Grad Unterschied in der Höhe je nach Wind ist schon arg. Auf dem Steuerbordbug laufe ich 30 Grad, auf dem Backbordbug beginnt das Vorsegel bei 45 an zu killen. Da werd ich mal nen Spezialisten ranlassen.

Hört sich viel an? Ist es nicht. Ist ja auch viel dazu gekommen und das Schiff, das keinerlei Baustellen hat, vor allem nach so einer Tour bei den Bedingungen, will ich sehen. Und wir fühlen uns alle 3 hier an Bord sauwohl. Bei Polly zeigt sich das in der Liegehaltung.

 

 

 

 

 

 

 

Bugstrahlruder ist die neue Modelleisenbahn.

WWWWWWWWWWFFFFFT. WWWFT. WWWWWFFFFT.

WWWWFT.WFT.WWWWWWWWWWWFFFFFFFT. Wunderbar, wenn man noch in der Koje liegt, der Nachbar mit seinem etwa 800 Meter hohen Motorboot ablegt und ständig das Bugstrahlruder bedient. Obwohl weder Wind noch Strömung noch irgendwas herrscht. Einfach langsam Rückwärts fahren ginge auch. Aber da ist ja dieser Joystick im Cockpit, der bedient werden will. Am allerschönsten ist es, wenn es nicht in kurzen Stößen bedient wird, sondern immer lang und kräftig. WWWWWWWFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFT. (Steuerbord) WWWWWWWWWWWWFFFFFFFFFFFFT (Backbord). Die Nase schlingert wie ein vom Hospitalismus befallener Zirkuselefant. Rechts-Links-Rechts-Links.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Bugstrahlruder der Nachfolger der Modelleisenbahn ist. Und dass es sich ohne dieses Geräusch viel schlechter verkaufen würde. Ich bin mir auch sicher, dass es gar nicht immer die große Hilfe ist. Weil sich einige gar keine Gedanken über das Manöver machen, sondern einfach in die Box semmeln – das Bugstrahlruder wird’s schon richten. Wir haben auf Lyö einen Eigner einer großen Deckssalon beim Verholen in eine freie Box beobachtet. Dank übermässig kräftiger Gasschübe an Heck und Bug wurde das Manöver so dermassen versemmelt, dass man währenddessen einen schief stehenden Dalben sah, 10 schreiende und winkende Menschen am Steg, einen in der Reling hängenden Nachbareigner, der das große Ungetüm abhalten wollte und mit einem beherzten WWWWWWWWWWWWFFFFFT zur lebendigen Brücke zwischen zwei Schiffen wurde (ich übertreibe übrigens nicht). Der überforderte Skipper hat hinterher sicherlich das Bugstrahlruder gelobt, weil letzten Endes nichts kaputt ging. Ich behaupte aber, wenn er sich vorher mehr Gedanken zum Wind gemacht hätte, wäre es nicht soweit gekommen. Ich will damit übrigens den Sinn dieser Dinger auf großen Schiffen gar nicht in Frage stellen, die machen oft durchaus Sinn.

Jedenfalls habe ich einen neuen Punkt für das Winterlager aufgeschrieben. Ich werde einen Lautsprecher mit dem typischen Bugstrahlrudergeräusch an meinem Vorschiff installieren.

Wir hatten gestern enen entspannten Hafentag. Rasmus hatte Reinemachtag und so wurden alle Schiffe hier von oben gründlich abgekärchert. DIGGER ist vom Salz befreit und glänzt wie eine Messeneuheit. Der Tag wurde genutzt, um rumzulungern, Hunde zu frisieren, eine Schwanfamilie zu füttern, Hotdogs zu machen und die Hunde mit Spielen zu beschäftigen. Schwanfamilie füttern bedeutet übrigens, dass einer füttert, der andere Polly mit einer Wasserpistole unter Deck in Schach hält. Die ist nämlich wegen der sinnlos vergeudeten Brotreste immer fürchterlich empört.

Und noch etwas sehr lustiges wurde ich gestern gefragt. Eine Dame sah unsere ganzen Hafenaufkleber am Bugkorb und wollte von mir wissen, ob ich die Reise aus wissenschaftlichen Gründen machen würde. Da wir ja auch Kräuter an Bord haben und wie es ist, so lange auf so einem kleinen Boot zu leben. Äh…neee? Aus Spaß. Ein Artikel zum Thema kleinstes Boot im Hafen veröffentliche ich in den kommenden Tagen noch. Kurios.

Heute gehts weiterim Namen der Wissenschaft. Wohin: keine Ahnung. Ist auch egal. Hier nun noch die Bilder vom Tage:

Unsere besten Freunde (unter Wasser)

Hier mal beim Spielen mit unserem Boot.

Stille Wasser sind flach.

Wir sind in der Dänischen Südsee. Gestern zusammen mit Tadorna satte 7 und ein paar Meilen gemacht, aber auch nur wegen 2er Kreuzschläge. Ich weiss gar nicht mal richtig, wie viel Wind war, wir sind aber ohne Reff gelaufen und hatten so bis sechskommaetwas auf der Logge. Keinerlei Vorkommnisse, keine Sturmböen, keine steilen Wellen, kein Regen, keine Seeungeheuer oder Schlachten mit Piraten. Nichts. Aufgestanden, das Leben genossen, Hafenkino, Espresso aus Bastis unglaublich toller Espressomaschine getrunken, geschwommen, ein wenig gesegelt und mit den Hunden gespielt. Ein paar nette Segler kennen gelernt. Einkaufen und grillen und Seglerkoffer benutzen. Das wars. Ein herrlicher Tag.

Und bevor der Inhalt noch flacher wird, zeige ich lieber Fotos. Ein Gewitter zog gestern Nacht auch noch über uns, und wir haben versucht, es zu fotografieren. (ja ja.. ich weiss – ich hab den Adenauer draußen gelassen…). Es ist teilweise gelungen.

Die kleinen fiesen letzten Meter.

Wir haben seit Wochen schon immer auf den letzten Metern irgendwelchen Mist gehabt. Mal Gewitter, dann Kreuzseen, vorgestern Flaute und Insektenüberfall. Irgendwas ist immer.

Gestern sind wir mit einer Kombination aus sämtlichen Antriebsarten (Motor, Groß und Fock, Parasail) wieder über den Belt etwa 30 sm in die Dänische Südsee gedümpelt. Zwischendurch mal 2 Stunden Flaute gehabt. Eigentlich wäre ich woanders hingesegelt, aber wir waren mit Basti und Mona und Jamaica verabredet, so dass wir diese Richtung einschlagen mussten.

‘Haltet uns einen Platz frei’ waren die letzten Worte meiner SMS am morgen. Ich wusste nicht, dass hier auf der anderen Seite ganz andere Bedingungen herrschten, und mit 3-4 Bft Gegenan für die beiden ihre 12 sm länger dauerten. Wir kamen also etwa 1 Stunde eher an, währen die 3  sich noch den Wolf kreuzten. ‘Haltet uns einen Platz frei’ galt also nun umgekehrt. Wer jedoch schonmal um 17 Uhr in einem kleinen Hafen in der dänischen Südsee war, der weiss dass ‘Haltet uns einen Platz frei’ nach 14 Uhr völliger Unsinn ist. Es gibt nämlich keinen Platz.

Wir sind hier also bis vor den Hafen gesegelt, schön mit Parasail. Das Groß war bereits wieder verpackt und die Fock eingerollt. 100 m vorm Hafen Parasail runter und durch die enge Hafeneinfahrt reinmotort. Da sah ich bereits, wie kuschelig es hier war. Alles voll – an jedem verfügbaren Stück Holz hing irgendein Boot. Und der Hafen ist sowieso schon sehr klein und sehr sehr eng. Der hintere Teil war bereits mit Päckchen versiegelt. Der Wind indes hatte ganz gut zugenommen. Zum Glück.

Wir entschieden, 5 sm weiter zu fahren und einen anderen Hafen anzulaufen, ggf. auch irgendwo zu ankern. Ich fuhr also, nachdem einige andere Boote noch einliefen, was zu herrlich engen Manövern führte, wieder aus der Einfahrt heraus.

Etwa 150 m hinter der Hafeneinfahrt blieb der Motor dann stehen. Aus. Nichts mehr. Ich wusste, dass Startversuche keine Zweck haben, denn da musste irgendwas kaputt sein.

Ich rief sofort FOCK RAUS!  Kathleen warf die Reffleine los, zog an der Schot und nichts passierte. Ich hatte die Parasail Tasche über die Fockschoten gelegt und das vertüdelte sich. Groß setzen hatte keinen Sinn, den es war wie bereits beschrieben verpackt und ich hatte der Bequemlichkeit im Cockpit wegen mit dem Großfall den Baum hochgedirkt. Und da wir auf den Hafen und die Untiefen daneben trieben, blieb dafür keine Zeit. Kathleen ist schnell nach vorn gesprungen und hat das Vorsegel aus seiner dämlichen Situation befreit. Der Wind kam für uns bei der Ansteuerung zurück in den Hafen zum Glück so aus 60 Grad. Der Kurs geht nur mit Fock gerade noch zu fahren.

3 Minuten später lagen wir dicht hinter einem Großsegler festgemacht. Später noch ins Päckchen verholt. Und wir haben wieder was gelernt:

1. Einen Nackenschlag am Tag holen wir uns immer ab.

2. Das Boot auf See nicht segelklar zu halten, ist ein saudummer Fehler.

3. Es ist Hochsaison.

Der Aussenborder ist übrigens nicht kaputt. Bei den engen Manövern im Hafen hat sich die Benzinleitung gelöst, weil sie beim Drehen des Motors zu viel Spannung bekommen hatte. Der Verschluss am Motor war gelockert und hatte die Spritzufuhr abgeriegelt.

In diesem Sinne: einen nackenschlagfreien Tag an alle und schöne Grüße aus dem Sommer.

 

 

 

Ich kann unmöglich etwas schreiben.

Ich muss nämlich jetzt vom Boot ins Wasser springen. Aber in der Zwischenzeit ein paar Fotos vom gestrigen Ankertag.

 

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