Merkt man eigentlich, dass ich von der Varianta ziemlich begeistert bin? Ja? Gut, dann auch mal ein paar Wehrmutstropfen. Eine Liste, was ich verbessern möchte, gibts nämlich auch.
1. Änderungen an der Grundausstattung.
Ich wünsche mir einen Ankerkasten.
Zum einen für den eigentlichen Zweck, den Anker. Ich habe einen 7 KG Faltanker mit 10m Kette und das Teil während der Fahrt nach vorne zu schleppen, ist anstrengend, umständlich und schwierig auf einem krängenden Boot mit schmalem Laufdeck. Ich habe den Anker vorn im Vorschiff liegen, um das Gewicht dem Heck zu ersparen. Die Tasche aber durch die Luke zu hieven, ist fast unmöglich.
Der andere Grund: ich hätte die Vorleinen auch gern auf dem Vorschiff. Auch schnell Griffbereit eine lange Leine.
Es gibt bereits schon eine Idee, wie man das machen könnte. Ich werde sie sicher verfolgen.
Ein Königreich für eine Rollgenua.
DIGGER segelt wie ne 1. Aber manchmal hätte ich etwas mehr Druck im Vorsegel. Die Fock ist mit 7qm sehr klein, und bei schwachen raumen Winden könnte etwas mehr Tuch am Vorstag nicht schaden. Mal sehen ob da was geht.
Ein abnehmbarer Traveller.
Wer je mit einem Traveller gesegelt ist, der kennt die Trimmqualitäten. Ein Traveller ist eine Waffe. Ich hab ihn mir schon ein paar Mal gewünscht.
Winschen.
Was ich auf jeden Fall nachrüsten werde, sind zwei selbstholende Winschen auf dem Dach. Ausreffen zum Beispiel braucht unglaublich viel Kraft und es dauert auch dadurch etwas. Dazu kann ich die Winschen bei etwas mehr Wind gut gebrauchen, um die Fock dichter anzuknallen und vor allem die Fockschot auch ohne Aufwand fieren zu können. In den Curryklemmen ist das manchmal ein wahnsinniger Kraftaufwand, wenn man bei – wie wir das schon oft hatten – 5-6 Windstärken hoch am Wind fährt und das Vorsegel ganz dicht ist.
Ein Baumzelt.
Das kommt auf jeden Fall an Bord. Denn nasses Ölzeug zum Beispiel kann man nicht trocknen, wenn es draussen regnet. Und wann ist Ölzeug oft nass? Richtig, wenn es draussen regnet. Ausserdem erweitert sich der geschützte Lebensraum ein wenig und man muss bei Regen von achtern nicht immer den Niedergang verrammeln.
2. Änderungen an den bereits installierten Neuerungen.
Das zusätzliche Schott vorn würde ich das nächste Mal eher weglassen – statt dessen den bereits genannten Ankerkasten einbauen und den zusätzlichen Stauraum besser unter den Duchten neben dem Niedergang schaffen. Ralf Peine hat auch schon gesagt, dass man da easy eine kleine ausziehbare Pantry einbauen könnte. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man so lange mit dem Boot unterwegs ist.
Für das Gate am Mast, die der Aufnahme der Kederleiste des Großsegels wegen der Mastrutscher gewichen ist, muss ich mir was anderes einfallen lassen. Die Rutscher verhaken sich beim Segel setzen häufig und dann muss ich entweder am Achterliek ziehen (was beim killen nicht so einfach ist) oder nach vorn an den Mast. Das ist nicht optimal.
Die Kühlbox in der Backkiste ist über einen 12V Adapter angeschlossen. Ich werde da eine normale 12V Zigarettenanzünderbuchse einbauen, weil der Adapter wackelt und die Kühlbox deshalb oft ungewollt abgeklemmt ist.
3. Was repariert werden muss.
Der Landstromanschluss von Ratio ist sehr hochwertig und eine Top Lösung, sehr edel. Leider hat jemand die Schrauben an der Strombuchse überdreht, als er das Kabel angebaut hat. Was zur Folge hatte, dass das Teil nach kurzer Zeit bereits beim Abziehen in seine Einzelteile flog. Schön, wenn man so Kabel in der Hand hat. Ich habe es mit größeren 4A Schrauben erstmal gefixt und es hält, wird aber keine Dauerlösung sein. Ärgerlich, aber ich tausche es einfach aus und ärgere mich einfach nicht drüber.
Das Deckseal am Mast (das einzige, welches ich nicht selbst angebaut habe), ist undicht. Wie man das hinbekommt, weiss ich nicht. Aber es hat bereits bei der ersten Welle, die übers Deck kam, stetig reingetropft. Diese Teile kann man eigentlich nicht undicht anbringen. Ich habe es mit sehr viel Silikon gedichtet. Ist auch nicht von Dauer. Ich werd’s im Winterlager mal umbauen.
An Steuerbord ist auf dem Rand des Vorschiffs an 2 Stellen das Gelcoat abgeplatzt. Das ist denke ich passiert, als wir in Hals bei 8 Windstärken recht ungeschützt lagen und die Vorleinen sehr viel Druck nach unten ausgeübt haben. Es war ein flacher Schwimmsteg und so kam da ordentlich Druck drauf.
Übliche kleine Macken und Kitschen müssen ausgebessert werden.
Einige Schrauben rosten. Zum Beispiel nahezu alle der Motorhalterung. Ich verstehe nicht, warum auf Booten keine Seewasserfesten Schrauben verwendet werden. Die Unterlegscheiben der Halterung können nicht mal V2A gewesen sein, denn die gammelten schon nach 2 Wochen durch Regen komplett weg.
Der Tank ist an der Schwimmeranzeige undicht. Der Schwimmer funktionierte an dem externen Tank niemals und bei Welle und beim Tanken tritt oben Benzin aus. Ich habe das erstmal provisorisch mit Gaffertape abgedichtet, aber das ist keine Dauerlösung.
Die Vorschiffluke ist schief. Und sie verzieht sich irgendwie. Jedenfalls kann man sie manchmal an einer Seite nicht verriegeln, weil der Schwenkriegel nicht mehr greift. Das bau ich mal aus und schau mir das an.
Riggtrimm. Da ist glaube ich irgendwas nicht richtig. Denn es gibt bei jedem Schiff Schokoladenseiten, aber 10-15 Grad Unterschied in der Höhe je nach Wind ist schon arg. Auf dem Steuerbordbug laufe ich 30 Grad, auf dem Backbordbug beginnt das Vorsegel bei 45 an zu killen. Da werd ich mal nen Spezialisten ranlassen.
Hört sich viel an? Ist es nicht. Ist ja auch viel dazu gekommen und das Schiff, das keinerlei Baustellen hat, vor allem nach so einer Tour bei den Bedingungen, will ich sehen. Und wir fühlen uns alle 3 hier an Bord sauwohl. Bei Polly zeigt sich das in der Liegehaltung.